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Wangen (gfx) – Seit fast 15 Jahren wird von der GOL in Zusammenarbeit mit dem Bioring Allgäu im Herbst auf dem Wangener Marktplatz ein Biomarkt organisiert. Vor fünf Jahren kam dazu noch der Bio-Frühjahrsmarkt. Der Initiator dieser Einrichtungen, Siegfried Spangenberg, wird in diesem Sommer in den Ruhestand gehen und will seine vielfältigen Aktivitäten parallel dazu schrittweise etwas reduzieren – ein guter Anlass, beim März-Stammtisch der GOL eine Zwischenbilanz zu ziehen.

 

Die GOL hatte dazu mehrere Biobauern aus der Region sowie die Geschäftsführerin des Bioringes Allgäu, Christine Räder, eingeladen. Schnell war sich die Runde einig, dass die Tradition der beiden Biomärkte auf jeden Fall weitergeführt soll. Es wurde aber auch festgestellt, dass sich der Stellenwert dieser Veranstaltungen gewandelt hat. "Anfangs waren die 'Bios' echte Exoten, heute kennt sie jeder", stellte etwa Käser Richard Kurzweil fest, und fuhr etwas ironisch fort, "und manche kaufen sogar bei ihnen."

 

Anfangs hätten die Kunden auf dem Biomarkt Großeinkäufe getätigt, etwa den Wintervorrat an Kartoffeln eingekauft. Heute, so die Erfahrung von Bärbel Endraß aus Primisweiler, würden deutlich kleinere Mengen eingekauft, dafür kämen aber insgesamt viel mehr Leute, und zwar nicht mehr nur eingefleischte Alternative, sondern auch "normale" Kunden, die sie vom Mittwochsmarkt her kenne. In ähnlicher Richtung äußerte sich Luis Burkert vom Biokäseladen im Reformhaus: Nicht der Umsatz sei für ihn das Attraktive am Biomarkt, er verbuche ihn vielmehr unter Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Sein "Käselotto", bei dem die Kunden ein Stück Zurwieser Käse gewinnen, wenn sie dessen Gewicht richtig schätzen, ist seit Jahren ein Publikumsrenner.

 

Auch Franz Werder aus Amtzell stellte fest, dass immer wieder ein paar Kunden "hanga bleibat" und nach dem Biomarkt bei ihm auf dem Hof auftauchen, um dort auch übers Jahr direkt einzukaufen.

 

Christine Räder hob ebenfalls die Werbewirksamkeit der Märkte hervor. Sie veranstaltet auch den Marktoberdorfer Biomarkt mit, und auch in Kempten gab es kürzlich einen Anlauf, "aber der Wangener Markt ist der beste". Dafür sei auch verantwortlich, das die Lokalpresse meist mit Foto berichte und dass auch die Stadtverwaltung sehr kooperativ sei.

 

Nach so viel positiven Rückmeldungen war es kein Problem, einige Aufgaben neu zu verteilen. Anlaufstelle auf Seiten der GOL wird Vorstandsmitglied Claudia Goldschalt sein. Die Rahmenaktionen wie Kinderbastelstand mit Naturprodukten und Gratis-Pflanzentauschstand, die immer gut angenommen wurden, wird die GOL auch weiterhin anbieten.

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