Am
25.2.2009 fand der 13.Poltiische Aschermittwoch der GOL statt. Die Schwäbische Zeitung
berichtete:
WANGEN Bombay, Berlin, Wangen - so hießen
die Stationen des Bundestagsabgeordneten Winne
Hermann, um beim Politischen Aschermittwoch der Grünen in Wangen dabei zu sein.
Nicht ganz so weit hatten es die Kandidaten für die Kommunalwahl am 7. Juni.
Als "Mischung aus Jung und Alt" und "spannende Sammlung an
Individuen" stellte GOL-Stadtrat Gerold Fix 21 der 32 auf den GOL-Listen für Gemeinde- und Ortschaftsräte befindlichen
Frauen und Männer vor. Auch die Bundestagskandidatin der Grünen für den
Wahlkreis, Agnieszka Malczak (siehe Namen und
Nachrichten) hatte Gelegenheit, sich zu präsentieren und persönliche Ziele und
Vorstellungen zu nennen.
Viel ging es zuvor um Zahlen. Von 2500 (Euro Abwrackprämie)
bis zur Aneinanderreihung "drei, drei, fünf, fünf, sechs..." (Sitze
der GOL Wangen im Gemeinderat seit 1984) reichte Fix" lockeres Zahlenwerk.
Auch Kabarettist Mike Jörg schlug heftigst
unterhaltsam und aus grüner Sicht in die (Zahlen)-Kerbe. Zum Brüllen: Seine
Verdeutlichung der Dinge, wenn die Milliarden-Rettungspakete in Form von
Mülltonnen laufen lernen. "Man stelle sich vor, in jede Tonne packen wir
10000 Zehn-Euro-Scheine und schicken damit alle fünf Sekunden einen
Ein-Euro-Jobber auf den Weg". Beim Banken-Sicherungspaket der
Bundesregierung würde das beispielsweise eine 166 Tage währende, immerfort vorbeiziehende
Kolonne bedeuten. Ernste Botschaften verpackte Jörg einmal mehr gekonnt heiter.
Getreu der Devise "immer höher, weiter, schneller" sprach er unter
anderem die Stichworte "Schnellrestaurant, Schneller Brüter, Turboabitur -
und Sekundenschlaf" an: "Irgendwie ist uns die Orientierung abhanden
gekommen."
"Die Wirklichkeit ist noch schneller als das
Kabarett", stellte dann auch MdB Winne Hermann
fest. Die Wirtschafts- und Finanzkrise war sein Schwerpunkt - und die Analyse
Programm. Nicht allein die Banken können dafür verantwortlich gemacht werden,
sagte Hermann: "Wer das verstehen will, muss wissen, dass mehrere Krisen
übereinander gelagert und verschachtelt sind und sich wechselseitig
verstärken." Auch die Politik habe durch ihre Nichteinmischung Fehler
gemacht: "Man hat dem Markt keine Regeln gegeben." Daneben habe es an
Transparenz gefehlt. Auch mit der Abwrackprämie ging Hermann vor allem aus
ökologischer Sicht hart ins Gericht: "Das Ganze hat keine Richtung. Es
steuert nicht."
"Ziemlich schwierig" werde der Wahlkampf für die
Grünen werden, meinte Hermann: "Ich glaube, die allergrößte
Herausforderung wird es sein, unser Denken in die Krise hineinzutragen."
Nur der strukturelle Wandel der Systeme könne die Antwort darauf sein: "Es
gibt keinen Ausweg ohne ökologische und soziale Modernisierung."
Fragen
zu einer regionalen Geldwährung, den Bedingungen für eine eventuelle
Regierungsbeteiligung, den politischen Handlungsmöglichkeiten der Finanzkrise
und zu Afghanistan beantwortete Hermann bis kurz nach 23 Uhr.
Gerold Fix blieb das Schlusswort: "Es war sehr spannend
und sehr ernst. Die Frage bleibt: "Über was reden wir im nächsten
Jahr?"
(erschienen:
27.02.2009)
Eine Extranachricht widmete die Wangener Lokalzeitung
"unserer" Bundestagskandidatin Agnieszka Malczak:
In der Region war sie schon öfter, in Wangen erstmals. Nur
einen kurzen Streifzug durch die Altstadt habe sie sich mangels Zeit erlaubt,
erzählte Agnieszka Malczak, Bundestagskandidatin der Grünen
im Wahlkreis und gleichzeitig Landesvorsitzende der Grünen Jugend
Baden-Württemberg gegenüber der SZ. Die rothaarige
Grüne zählt ganze 24 Lenze und ist seit 2004 Studentin der Politikwissenschaft
in Tübingen. Mit dem Schwäbischen hapere es noch ein bisschen, verriet sie
GOL-Stadtrat Gerold Fix: "Meine Kollegen der Vorstandschaft der Grünen
Jugend Baden-Württemberg meinen immer wieder, ich könne noch nicht einmal
"neigschmeckt" sagen!" Ansonsten gab
die in Polen geborene und in Dortmund aufgewachsene selbstbewusste und sympathische
junge Dame durchaus zu verstehen, was sie will. Der nicht ganz ernst gemeinten
Aussage, MdB Winne Hermann habe ihr "den
Wahlkreis Tübingen weggeschnappt", folgte die Erklärung, warum es gerade
der neu gegliederte Wahlkreis 294 ist, für den sich die ehemalige Boxerin
entschieden hat: "Ich kannte die Gegend, weil mein Freund hier seine
Familie hat. Ich habe hier mein Herz verloren, es ist ein sehr interessanter
Wahlkreis." Sprachrohr für die Menschen wolle sie sein und der Jugend eine
Stimme verleihen. Auf der Landesliste kandidiert Malczak
auf Platz elf. 2005 schafften acht Kandidaten den Sprung in den Bundestag.
(erschienen: 27.02.2009)